Landwirtschaft und Welternährung

Die globale Trend zur Erwärmung ist natürlich als solcher kein Grund anzunehmen, dass die Nah­rungs­mittel­versorgung darunter leiden würde. Ganz im Gegenteil führt eine Erwärmung zu mehr Vegetation, zumal wenn damit auch noch eine höhere Verfügbarkeit von atmosphärischem Koh­len­di­oxid einhergeht.

Dennoch sehe ich eine vielzahl von Problemen der Landwirtschaft, gerade auch im Zusammenhang mit der Welternährungsproblematik.

Sowohl die konventionelle als auch die ökologische Landwirtschaft kommen ohne erheblichen Ein­satz externer Energie (Elektrizität und Kraftstoffe) nicht aus. Die Endlichkeit fossiler Ener­gie­quel­len ist dabei nur ein Faktor, denn die Nutzung der Kernenergie ist auch an das Vorhandensein von zur Kühlung und Dampferzeugung geeigneter Mengen an Wasser gebunden. Dieses ist teilweise nur eingeschränkt verfügbar.

Die biologische Landwirtschaft kann nur ein Nischendasein fristen, da sie nicht in der Lage ist, den Bedarf an Lebensmitteln zu befriedigen, schon gar nicht in einem dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland mit einer sehr begrenzten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche. Die konventionelle Land­wirtschaft ist dagegen nicht nachhaltig und steuert auf einen Anwärtstrend wie bei Peak-Oil zu.

Als Hypotheken auf die Zukunft können der Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden und die Ver­nich­tung von Regenwäldern gelten, sei es um wertvolles Holz auf dem Weltmarkt zu verscherbeln oder um neues Land für Viehwirtschaft und Ackerbau zu gewinnen. Außer dass auch die Regen­wäl­der endlich sind und eigentlich als grüne Lunge der Erde und Refugium diverser Tier- und Pflan­zen­arten notwendig sind, lässt sich der Boden auf Grund der Armut an Mineralien auch langfristig kaum nutzen. Auch der Import von Futtermitteln, von Holz, Tapioka, Palmöl, Soja usw. ist insofern pro­ble­ma­tisch, als es aus eben solchen Regionen erfolgt.

Der Raubbau an den Fischbeständen und die Verschmutzung der Meere wird der Fischindustrie, sei es Wildfang oder Zucht, zunehmende Probleme bereiten. Die von der konventionellen Landwirtschaft betriebene Massentierhaltung ist am allerwenigsten nachhaltig, Stichworte: Kraftfutter, Antibiotika-Mißbrauch, Emissionen, Gülleproblematik.

Auch die Abhängigkeit vom Kunstdünger ist auf Grund begrenzter Phospatquellen und der abseh­ba­ren Erschöpfung ebendieser ein Fakt, der einen dramatischen Ertragseinbruch erwarten lässt. Durch die weiter ansteigende Weltbevölkerung werden diese Faktoren eine zusätzliche Dramatik erfahren.

Karl Schmidt
am 21.01.2023