Wie Post-Vac zu Post-Covid wird

Wie eine dramatisch verlaufene chronische Erkrankung eines jungen Mädchens nach Geninjektion zu einer Post-Covid-Erkrankung verklärt wird, zeigt der nachfolgende Zeitungsartikel, der wahrscheinlich im September 2023 entstanden ist. Dabei ist der Zusammenhang zur „Impfung“ eigentlich nicht zu übersehen, da die ersten Anzeichen der Erkrankung nicht nur nach der (dritten) „Impfung“, sondern auch deutlich vor einer vermeintlichen Infektion (im Jahre 2022!) mit dem Sars-Cov2-Virus (Corona) erfolgten. Inwieweit es sich dabei auch um eine Folge der Genspritzen gehandelt haben könnte, ist nicht geklärt, will aber nicht unwahrscheinlich erscheinen. Der nachfolgende Text ist eine Reproduktion des Zeitungsartikels, wobei das originale mehrspaltige Zeitungslayout nicht übernommen wurde. Die dargestellten Bilder wurden aus anderen Quellen aufgrund besserer Auflösung übernommen. Die Hervorhebungen (gelber Hintergrund) wurden zusätzlich eingefügt, um den grundlegenden Widerspruch deutlich zu machen.

Wie Finja (16) durch Corona chronisch krank wurde

Die junge Solingerin leidet an einer neurologischen Erkrankung. Seit einem Jahr kann sie nicht mehr zur Schule gehen. Ihre Gefühle drückt sie in Bildern aus.

Von Anja Kriskofski

Solingen. Früher war Finja Monscheuer Leistungsturnerin bei der TSG Solingen, trainierte eine Kinderturngruppe, ging skaten, spielte Theater und sang im Kirchenchor. Heute hat sie Pflegestufe III, wird zu Arztterminen im Rollstuhl geschoben und kann seit einem Jahr nicht mehr zur Schule gehen. Die 16-Jährige leidet nach einer Corona-Infektion im Sommer 2022 an Post Covid und hat eine schwere neuroimmunologische Erkrankung entwickelt, die Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS). ME/CFS zeichnet sich unter anderem durch eine massive Belastungsintoleranz aus. Schon kleinste geistige und körperliche Tätigkeiten können Finja überanstrengen. Überschreitet sie ihr Energiepensum, kann sich ihr Zustand so sehr verschlechtern, dass sie danach tagelang nur im Bett liegt.

Die Bilder zeigen. wie Finja sich selbst sieht.   Bilder: Finja Monscheuer

Es ist ein harter Kontrast zu ihrem früheren Leben. „Sie war eigentlich nie ausgelastet“, sagt Finjas Mutter Katja Monscheuer. Sie war so voller Eniergie, dass sie nach einem Schultag im Gymnasium Vogelsang und diversen Hobbytermonen abends noch Workouts machte. 12000 Schritte am Tag erreichte sie locker. Heute sind es maximal 300. Finja verlässt kaum das Haus. Alle paar Wochen kommt ein Freund oder eine Freundin zu Besuch. „Oft muss ich aber absagen.“

Laut der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS leiden rund 250.000 Menschen in Deutschland an der Erkrankung. „Die Dunkelziffer liegt noch deutlich höher. Man schätzt, das es 500.000 Betroffene sind“, sagt Katja Monscheuer. ME/CFS wird häufig durch eine Infektionskrankheit ausgelöst wie Grippe, Epstein-Barr oder Covid. Die Erschöpfung begann bei Finja bereits im Frühjahr 2022. „Nach der dritten Corona-Impfung hat es angefangen“, berichtet Katja Monscheuer. Die Lehrer hätten sie darauf angesprochen, dass ihre Tochter im Unterricht einschlief. Zu Beginn der Sommerferien 2022 infizierte sich Finja mit Corona. „Es war trotz Fieber kein schwerer Verlauf. Sie sagte jedoch, dass ihr Körper sich wie entzündet anfühlte“, erinnert sich ihre Mutter. Nach ihrer Genesung war die damals 15-Jährige schneller erschöpft und erlitt bei körperlicher Belastung Panikattacken.

Als Finja nach den Sommerferien wieder in die Schule ging, bekam sie Fieber. Nach jeder Rückkehr in den Unterricht schaffte sie maximal zwei Tage, bis sie wieder krank wurde „Heute wissen wir, dass wir damit alles falsch gemacht haben“, sagt Katja Monscheuer. Denn die Erschöpfung zusammen mit dem Fieber waren sogenannte „Crashs“, im Fach­jargon Post Exertional Malaise (PEM) genannt. Das heißt: Wenn Finja ihr Energiepensum überschreitet, bezahlt sie das mit einer Verschlechterung ihres Zustands, die Tage, Monate oder für immer anhalten kann. „Dass es zu viel war, merkt man immer erst, wenn es zu spät ist“, sagt Finja. Neben der körperlichen Schwäche äußert sich ihre Erkrankung in Konzentrationsschwierigkeiten, Wahrnehmungsstörungen („Brain Fog“ oder Gehirnnebel), einer Histaminunverträglichkeit und Tachykardie, einem stark erhöhten Puls.

Zu viele Menschen im Raum überfordern die 16-Jährige.

Ihr Zustand verschlechterte sich im Herbst 2022 Woche für Woche. Im November kauften ihre Eltern einen Rollstuhl für sie. Bei einem Famlienessen hatte Finja die 30 Meter vom Auto bis zum Restaurant kaum geschafft. Im Dezember war sie so geschwächt, dass sie sich nicht mehr allein waschen konnte. „Sie konnte nicht mal mehr Ihr Handy halten.“ Mehrere Mediziner hielten die Beschwerden dennoch für psycho­somatisch. „Es hieß unter anderem, Finja sei faul und solle mal eine Runde um den Block drehen.“ Wie viele Betroffene hat sie einen langen Leidensweg mit vielen Fehldiagnosen hinter sich. Nach einem Ärztemarathon kam sie schließlich in die Kinderklinik Bethel in Bielefeld. Dort wurde im April die Diagnose gestellt: ME/CFS.

Finja achtet seitdem genau darauf, ihre geringen Energiereserven nicht auszuschöpfen („Pacing“) Mit einem Schrittzähler kontrolliert sie ihre Schritte, mehr als 300 am Tag sind nicht drin. Ihre Mutter arbeitet nicht mehr als Polizeibeamtin, um sie zu pflegen. „Ich quetsche ihr die Zahnpasta auf die Zahnbürste, kämme ihre Haare und dusche sie.“ Alles Maßnahmen, um so viel Energie wie möglich einzusparen. Auch einen Treppenlift haben die Monscheuers einbauen lassen. Ihre Zeit verbringt Finja damit, zu häkeln („das geht ohne Energieverbrauch“), mit Hund Jimmy zu kuscheln oder Serien zu gucken. „Manchmal bin ich aber zu schlapp für alles.“ Gegen die verschiedenen Symptome ihrer Erkrankung nimmt die 16-Järige 25 Tabletten täglich ein, im Off-Label-Use, denn ein zugelassenes Medikament gibt es bislang nicht.

Angehörige wollen auf ME/CFS aufmerksam machen
Es mache sie traurig, die Auswirkungen auf ihre Familie zu sehen, sagt Finja, die drei Geschwister hat. „Meine kleine Schwester findet es doof, dass sie nicht oft mit Mama rausgehen kann.“ Kürzlich so die Zehnjährige weinend nach Hause gekommen, weil sie neben einer erkälteten Mitschülerin saß und Angst hatte, nun eine Infektion mitzu­bringen. „Das ist sehr schmerzhaft“, sagt Katja Monscheuer. Mit anderen betroffenen Angehörigen will sie nun auf das Leiden der ME/CFS-Erkrankten aufmerksam machen. Am Samstag, 30. September, 13 Uhr, starten sie am Kölner Dom einen „Trauermarsch“. „Die Forschung ist unsere einzige Hoffnung.“

Hier sind weitere Beispiele gravierender Post-Vac-Fälle: