Protokoll des Euro-GeldbetrugesErstveröffentlichung am 15. 02. 2022 in Unser Mitteleuropa
Seit der Finanzkrise 2008 befindet sich die Finanzwelt im Allgemeinen und in Europa im Besonderen in einem Dauerkrisenbewältigungsmodus. Die Wahl des Mittels die ständigen Finanzkrisen der EU zu bewältigen, ist hemmungslose Gelddruckerei. Es mag sein, dass einmaliges Gelddrucken zur Überwindung einer außergewöhnlichen Krise, wie sie eben 2008 durch das Zusammenbrechen des Interbankenmarktes entstand, akzeptabel ist. Allerdings hat man seither aus der Not von 2008 eine Tugend gemacht. Dabei werden unter Umgehung des Maastricher Vertrags Staatsschulden monetarisiert, Das heißt also mit frisch gedrucktem Geld der EZB Staatspapiere von allerlei internationalen Investmentgesellschaften, die von den ursprünglich hohen Zinsen der Südländer angezogen wurden, aufgekauft und so einerseits die Südstaaten der EU entschuldet, andererseits die betreffenden Fondsgesellschaften vor dem Bankrott gerettet. Die Schulden lagern seither bei der EZB, die als Badbank fungiert. Diese Schulden müssen dann irgend wann einmal abgeschrieben werden. Gleichzeitig hat die EZB den Leitzins auf null gedrückt, um die Neuverschuldung zu erleichtern. Profiteure dieser Politik waren und sind die genannten internationale Fondsgesellschaften (Aktienfonds, Pensionsfonds), die sich mit ihren Anlagen verspekuliert hatten und durch die Politik der EZB gerettet wurden. Verlierer dieser Politik sind vor allem kleine Sparer, deren mühsam erworbener Spargroschen durch die nun einsetzende Inflation entwertet wird. Dabei kann man getrost davon ausgehen, dass die derzeit eingestandene Inflation im Euroraum von 5% geschönt ist, da dieser Wert durch die Preissteigerungen eines „Warenkorbes“ ermittelt wird, dessen Zusammensetzung manipuliert ist. Wie sehr sich der Euro wirklich entwertet hat, erkennt man am besten an „Vermögenswerten“, wie z.B. Immobilien. Ein Blick auf den Hauspreisindex in Deutschland (de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/haeuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/) zeigt zwischen 2015 und 2020 eine Steigerung von 38%, was einer jährlichen Inflationsrate von 6,6 % entspricht. Man sieht an der Graphik, dass die Hauspreisrallye genau 2008, also seit dem Beginn der kriminellen Geldpolitik der EZB einsetzte. Betrachtet man die Wohnungspreise ausgewählter deutscher Städte (de.statista.com/statistik/daten/studie/6654/umfrage/immobilienpreise-fuer-eigentumswohnungen-in-deutschen-staedten-2008/), so ergibt sich eine durchschnittliche Steigerungsrate in den letzten 5 Jahren von sogar 11%! Diese Preissteigerungen ergeben sich dadurch, dass betuchte Geldbesitzer ihr Geld in Immobilien retten. Somit kann man aus diesen Preissteigerungen ersehen, in welchen Bereichen sich die reale Inflation bereits bewegt. In dem Warenkorb werden „Vermögenswerte“ wie Eigentumswohnungen oder Eigenheime nicht aufgenommen, da deren Besitz offenbar als Luxus gelten, der nicht selbstverständlich ist. Dabei wurde bereits das Prinzip vom „Great Reset“ vorweggenommen : „Du wirst nichts besitzen und Du wirst glücklich sein“ Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Geldmenge M0, die die EZB seit 2008 geschöpft hat, so ist jedoch zu befürchten, dass derartige Preissteigerungen nur der Anfang vom Anfang sind (die Graphik, sowie alle weiteren Informationen in diesem Artikel stammen aus dem Buch von Prof. Hans Werner Sinn, „die wundersame Geldvermehrung“) : Man ersieht aus dieser Graphik, dass insbesondere die Corona-Pandemie einen Dammbruch in Hinblick auf die Geldschöpfung dargestellt hat. Die Geldmenge M0 verdoppelte sich innerhalb von zwei Jahren! Prof. Sinn erklärt dazu, dass diese Geldschwemme bisher nur zum kleinen Teil inflationswirksam wurde, weil der größte Teil dieser Geldmenge (ca. 4,9 Billionen Euro) in Horten bei den Banken gebunkert und bisher nicht in den Umlauf gekommen ist. Würden die Banken, eine entsprechende Geldnachfrage vorausgesetzt, diese Gelder über Kredite in den Umlauf bringen, so würde sich diese Geldmenge über den Geldschöpfungsfaktor nochmals multiplizieren. Wie hoch der durch die Kreditvergabe sich ergebende Geldschöpfungsfaktor wird, hängt von der Geldnachfrage ab. 2008 lag der Geldschöpfungsfaktor bei 4,4 und 2021 nur mehr bei 1,8. Man muss die sich in so einem Fall ergebenden Summen von 10–20 Billionen Euro mit dem BIP der Eurozone von 11 Billionen in Relation setzen um zu erahnen, was auf uns zukommen könnte! Dies alles lässt in Hinblick auf die unsinnige „Energiewende“ Schlimmstes befürchten. Will man die „Energiewende“ mit all ihren Irrsinnigkeiten auf Schiene bringen, so sind Dutzende Billionen Euros notwendig, die unmöglich über Steuern oder einer CO2-Abgabe hereingebracht werden können. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass der obige Endpunkt der Kurve dann bloß der Anfang vom Anfang einer in der Geschichte der Menschheit noch nie dagewesenen Gelddruckorgie sein wird (die Hyperinflation in Deutschland Anfang der Zwanziger-Jahre mal ausgenommen). Man kann die durch die „Energiewende“ in der EU entstehende Ökonomie am besten mit einer Kriegswirtschaft vergleichen, bei der über die Geldpresse im Grunde unsinnige Rüstungsgüter hergestellt werden. Statt unsinnige Rüstungsgüter soll jetzt eine unsinnige, weil viel zu aufwendige und ineffiziente Energieversorgung installiert werden, die so wie bei der Rüstung einigen Wenigen phantastische Gewinne, den Rest der Bürger jedoch nur Not und Einschränkung bescheren. Zu bemerken ist, dass diese Geldpolitik, die eigentlich eine durch den Maastricher Vertrag verbotene Fiskalpolitik der EZB ist, durch den EuGH bereits abgesegnet wurde. Dieses Gericht hat also das Gesetz nach Wünschen der Politik zurechtgebogen. Dabei war dieser Vertrag die Basis vieler Volksabstimmungen über den Beitritt zur EU. Frau Lagard erklärte dazu: Man hatte die Verträge brechen müssen, um den Euro zu retten (BIS Quarterly Review, September 2010, S 16 www.bis.org/publ/qtrpdf/r_qt1009.htm) Hier nun die wichtigsten Meilensteine der Gelddruckorgie der EZB: (man beachte vor allem die kreativen Wortschöpfungen und deren Abkürzungen, die offenbar nur den Zweck haben, das staunende Publikum zu verwirren) 2008: Die EZB erlaubte ihren Mitgliedsnotenbanken zu niedrigen Zinsen unbegrenzt frisch gedrucktes Geld zu verleihen (Vollzuteilung, wird bis heute durchgeführt obwohl es nur eine Notmaßnahme war) 2010: Rettungspaket für Griechenland 110 Mrd., danach „Rettungsschirm“ EFSF 440 bis 780 Mrd. (EFSF Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) 2011: zweites Rettungsprogramm für Griechenland (110 + 43Mrd.) und Aufkauf italienischer Staatspapiere im Rahmen vom SMP-Programm ( Securities Markets Programme): Kauf von Staatspapieren der Krisenländer durch alle Notenbanken des Eurosystems (Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Spanien): zwischen 2010 und 2012, 223 Mrd 2012: EFSF mit ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) erweitert auf 990 Mrd (Fiskalpakt zwischen den meisten EU-Länder, EU Länder stellen Mittel zur Verfügung) 2012: OMT (Outright Monetary Transaction, gleichbedeutend mit „whatever it takes“): Die EZB kündigte an, dass sie die Gläubiger von konkursgefährdeten Ländern von nun an vollkommen schützen würde, indem sie den Investoren die Schrottpapiere rechtzeitig abkaufen wird. Bedingung war, dass Mittel aus dem ESM bereits zur Verfügung stehen. Das OMT-Programm war de-facto eine kostenlose Kreditausfallversicherung. Die Risikoprämien wurden so quasi vom Steuerzahler übernommen. Es handelt sich wieder um eine für die EZB verbotene Fiskalpolitik. Der Euro wurde zur Haftungsunion zugunsten der südeuropäischen Länder. 2012: Irland und Zypern druckten im Rahmen von ELA 251 Mrd. (ELA (Emergency Liquidity Assistance) 2014: drittes Rettungspaket für Griechenland: Griechenland druckt selbst Geld im Rahmen des ELA Programms: 96Mrd. 3. Juli 2015 offizieller Konkurs Griechenlands im Eurosystem. Der Austritt Griechenlands wurde im letzten Moment vom französischen Präsidenten Hollande und Merkel verhindert. 2015: dritter Rettungsschirm für Griechenland, 62 Mrd. 2015: QE (Quantitative Easing), Mit diesem Programm warf die EZB alle bisherigen Regeln über Bord, dahinter verstecken sich: LTRO (longer-term refinancing operations , längerfristige Refinanzierungskredite), PSPP (Public Sector Purchase Programme, also Wertpapierkäufe, vorallem Staatspapierkäufe): 60 Mrd pro Monat. Insgesamt 2000 Mrd. Euro 2015: Als Reaktion auf Kritik an den LTROs folgten TLTRO (Targeted Longer Term Refinancing Operations): TLTRO‑I 432 Mrd 2016: TLTRO II 739 Mrd 2019: TLTRO III 2287 Mrd. (großteils für die Corona-Pandemie) teilweise mit ‑1% Zinsen 2020: erklärte das deutsche Bundesverfassungsgericht, dass der EuGH bei der Beurteilung des OMT-Programmes, also bei der Ablehnung der deutschen Beschwerde darüber, seine Kompetenz überschritten hätte und sein Urteil deshalb in dieser Form nicht bindend für Deutschland sei! Das Bundesverfassungsgericht durfte sich in dieser Sache gegen den EuGH wenden, weil das Budgetrecht des Bundestages unveräußerlich ist und deshalb die EU-Verträge auch nicht so interpretiert werden können, dass dieses beschnitten wird und dass der EuGH dafür zuständig ist, darüber zu urteilen! In der Praxis war dieses Urteil bedeutungslos. ANFA (Agreement on Net Financial Assets ): Nationale Notenbanken dürfen Geld schöpfen, um damit zu „investieren“, sprich spekulieren. Dieses „Programm“ ist Teil der Verträge, bei denen die Mitgliedsnotenbanken frühere Usancen herübergerettet hatten. Derzeitiges Volumen 971 Mrd. Corona-Pandemie: Insgesamt 2.800 Mrd.: 2020: PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) 750 +600+ 500 Mrd 2021 PELTRO – Programm (Pandemic Emergency Longer Term Refinancing Operation) 34 Mrd. 2020 – 2021 APP (Asset Purchase Programm) 560 Mrd. |