Atomkraft und Blackout-Gefahr

Ab 2023 müssen wir ohne 10 Gigawatt Leistung der Kernkraftwerke auskommen, und weil wir in Deutschland parallel den Kohleausstieg vollziehen, fehlen noch weitere 12 Gigawatt Kohlekraft. Wie ersetzen wir die? Können das die Erneuerbaren leisten?

> „Offensichtlich erhöhen noch mehr Windräder lediglich die Spitzenerzeugung, ohne eine sichere Grundlast zur Verfügung stellen zu können. Eine sichere und unterbrechungsfreie Stromversorgung ist unabhängig von der Anzahl der Wind- und Sonnenkraftwerke nicht möglich. Einen Ausgleich der Erzeugung zu einer sicher zur Verfügung stehenden Leistung durch noch mehr Windräder gibt es in Deutschland nicht“. ([Dr. Detlev Ahlborn und Prof. Dr. Hans Jacobi von 2016](http://www.crussow-lebenswert.de/dokumente/Ahlborn_Jacobi_Report_516_zKorr.pdf))

Das Wirtschaftsministerium rechnet den künftigen Stromverbrauch klein: 2030 soll die Jahresnachfrage bei 545 Terawattstunden (TWh) liegen – 2020 lag der Verbrauch coronabedingt nur bei 489 TWh. Doch bei dieser Rechnung werden die „neuen Verbraucher“ wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen nicht stark genug eingepreist. So hat beispielsweise das Energiewirtschaftliche Institut an der Uni Köln berechnet, dass wir 2030 ca. 750 TWh verbrauchen werden, also 200 TWh mehr als in der Rechnung des Ministeriums. Trotz Kritik aus Forschung und Wirtschaft hält die Regierung bislang an den niedrigen Verbrauchszahlen fest.