Die Geschichte der CO₂-Klimakampagne

...und deren wahrer Zweck, die globale Güterversorgung zu drosseln

Helmut Böttiger
21. Januar 2023
Der CO₂-Hype und die „Klimakrise” als Mittel zum Zweck (Symbolbild:Pixabay)

Svante Arrhenius stellte 1895 die These auf, nach der vermehrtes CO₂ in der Atmosphäre die von der Erde abgestrahlte Infrarotstrahlung teilweise reflektiert und dadurch die Erde vor einer neuen Eiszeit schützen könnte. Seine Thesen waren bereits 1909 von dem Physiker Robert W. Wood physikalisch widerlegt worden. Das war dem Ingenieur der Dampftechnik Guy S. Callendar und anderen nach ihm offensichtlich nicht mehr bekannt. Callendar hatte festgestellt, dass es zwischen 1890 und 1935 in Bodennähe zu einer durchschnittlichen Erwärmung um etwa 0,3 Grad Celsius gekommen war, und machte dafür – wie Arrhenius – das CO₂ in der Atmosphäre verantwortlich.

Charles D. Keeling entwickelte für das California Institute of Technologie Messinstrumente, um den CO₂-Gehalt der Atmosphäre einfacher als nach der alten Pettenkofer-Methode zu messen. Der Ozeanograf Roger Revelle nahm Keeling in sein Scripps Institute of Oceanography auf, um das Atmospherical Carbon Dioxid Program zu leiten. Revelle folgte nämlich Keelings Bedenken, die CO₂-Anreicherung in der Atmosphäre könnte Auswirkungen auf den Wärmehaushalt der Erde haben. Anfang 1965 schickte Revelle einen entsprechenden Bericht an das Science Advisory Board von US Präsident Lyndon B. Johnson. Dieser wandte sich daraufhin, am 8. Februar 1965, in einer Sonderbotschaft an den Kongress – unter anderen mit den Worten: „Diese Generation hat die Zusammensetzung der Atmosphäre im Weltmaßstab durch radioaktives Material und die ständige Zunahme an CO₂ wegen des Verbrennens fossiler Treibstoffe verändert.” Damit verließ die CO₂-Treibhausthese erstmals den engen Wissenschaftlerzirkel und drang in die Politik vor, wenngleich sie unter Johnson jedoch keine weitere Beachtung erfuhr. Zu Roger Revelle wäre zu erwähnen, dass dieser 1991, als die „CO₂-Treibhausaffäre” längst die Medien erobert hatte, gemeinsam mit dem Atmosphärenphysiker Fred Singer und Chauncey Starr, dem Präsidenten von Rockwells Atomics International, einen Artikel verfasste, in dem alle drei vor politischen Übertreibungen warnten, weil die wissenschaftliche Begründung der CO₂-Hypothese noch fehle!

Nixons Pionierrolle

Gewicht verlieh der CO₂-Klimahypothese Johnsons Nachfolger, US-Präsident Richard Nixon: In seiner Regierungserklärung vom 20. Januar 1969 erhob Nixon den „Umweltschutz zur wichtigsten Aufgabe seiner Regierung, vielleicht des Jahrhunderts.“ Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang, dass Nixon am 15. August 1971 die Golddeckung des Dollars einseitig aufkündigen musste und sie durch Henry Kissingers Konstruktion des „Petro-Dollar-Systems“ ersetzte. Fortan hatten die Nachfrage nach Öl und Gas und deren Preis für den Werterhalt des Dollars zu sorgen. Die US-Regierung war damals wegen des Vietnamkriegs auch innenpolitisch zunehmend unter Druck geraten und versuchte, diesen abzubauen. Das zeigte sich schon daran, dass der gefährliche Wahlkampfgegner Nixons, Robert F. Kennedy, ein überzeugter Gegner des Vietnamkriegs, am 5. Juni 1968 ermordet worden war.

Hatte das Umweltthema in Nixons viel beachteter Amtsantrittsrede im Januar 1969 und auf der Jahrestagung der NATO zu ihrem zwanzigjährigen Bestehen in Brüssel etwas damit zu tun? Senator Gaylord Nelson aus Wisconsin war es, der Nixon geraten hatte, mit der politisch-medialen Fokussierung auf Umweltfragen von der Mobilisierung gegen den Vietnam-Krieg abzulenken und zu diesem Zweck den 22. April 1970 zum „Tag der Erde” zu erklären. Diese Idee eines „Earth Day” stammte ursprünglich vom Friedensaktivist John McConnell. Die „New York Times” propagierte den Vorschlag Nelsons im November 1969 mit den Worten: „Die wachsende Besorgnis über die ökologische Krise fegt durch die Universitäts-Camps des Landes mit einer Intensität, die, wenn es so weiter geht, die Unzufriedenheit der Studenten mit dem Vietnam-Krieg zudecken könnte.

Der Mythos vom linken Ursprung der Umweltbewegung

Viele Menschen glauben heute, die „grüne“ Bewegung sei ursprünglich aus der linken Opposition hervorgegangen. Dies erweist sich aber als Medienindoktrination. Den „Earth Day” ermöglichte letztlich eine private Aufwendung über 200.000 US-Dollar von Robert O. Anderson, dem Präsidenten der Atlantic Richfield Oil Corporation. Anderson war übrigens auch Präsident des Aspen Institute for Humanistic Studies, das wiederum auch vom Rockefeller Brothers Fund, der Danforth Foundation und der Conservation Foundation finanziert wurde. Diesem Institut gehörten als Führungskräfte neben ihm selbst Robert McNamara (US-Verteidigungsminister 1961-1968, danach 1968-1981 Weltbank-Präsident), Leonhard Woocock (später der erste US-Botschafter in China), Harland Clevland (ehemaliger US-Botschafter bei der NATO), Russell Peterson (Partner von Kuhn Loeb bei der Bank Lehman Brothers), Thornton Bradshaw (Vorsitzender der Radio Corporation of America, RCA) sowie Douglas Cater (US-Präsident Johnsons Assistent im Weißen Haus) an – alles Leute, die schwerlich der Opposition der Straße zuzurechnen sind.

Anderson spendete damals noch weitere 200.000 US-Dollar zur Gründung der Friends of the Earth, deren erste Mitglieder auch Mitglieder der Organisationen World Federalists und Planetary Citizens waren. Die beiden zuletzt genannten Organisationen waren von Andersons Mentor Robert Maynhard Hutchins, einem Anhänger von Bertrand Lord Russel und Aldous Huxley, gegründet worden. Besagter Hutchins hatte bereits 1948 die Grundsatzrede anlässlich der damaligen Zusammenkunft zur späteren Gründung des Aspen Institutes gehalten und damit das generelle Ziel der Arbeit des Instituts angesprochen. Er sagte damals wörtlich: „Wenn es möglich wird, die Kernenergie für friedliche Zwecke anzuwenden, dann werden wir alle mehr Freizeit haben. Daher stellt die Kernenergie die Menschheit vor zwei schreckliche Entscheidungen. Wenn wir Krieg bekommen, werden wir zerfetzt; wenn wir Frieden halten, wird uns das zu Tode langweilen…

Lobbyisten und Proto-Globalisten leisteten ganze Arbeit

Und er fuhr fort: „Es gibt keine schematische Möglichkeit, die uns hoffen lässt, nicht zu Tode gelangweilt zu werden. Da die bereits eingesetzten schematischen Möglichkeiten, der Langeweile zu entgehen, bereits eine universalen Passivität eingeleitet haben, könnte man sagen, wir versinken in ein Koma, aus dem uns sogar die fantastischsten schematischen Mittel, wie Fernsehen und Comic-Book, nicht mehr wachrütteln.” Was Hutchins hier erklärte, war nichts anderes als dies: Freizeit wird nur in den Vorstellungen eines Herrschenden zur Langeweile, wenn nämlich der Leistungsdruck oder Arbeitszwang nachlässt. Dem lässt sich dadurch begegnen, dass man die technologische Entwicklung zur Steigerung der Produktivität, welche den nötigen Arbeitsdruck zur Güterversorgung senkt, verhindert. Hutchins hat das bereits 1948 zu Protokoll gegeben. So klar hat es später kaum einer mehr geäußert – aber wohl manch einer geglaubt.

Anderson verließ 1969 das Aspen Institute und ernannte Joseph Slater, den früheren Programmdirektor der Ford Foundation, zu seinem Nachfolger. Dieser richtete im Aspen Institute das „Thought Trough Action Programm on the Environment” unter Thomas W. Wilson ein, der dann 1970 das Programm für den Aufbau einer Umwelt-Frontbewegung schrieb. Slater regte übrigens über den Schwedischen Botschafter auch die Vereinten Nationen an, eine erste Umweltkonferenz abzuhalten, zu der es 1972 dann auch kam. Die Regierung Nixon war in der Umweltfrage fest entschlossen: 1969 bekam die NATO mit dem Komitee der Herausforderungen der modernen Gesellschaft (Committee on the Challenges of Modern Society, CCMS) ein neues ziviles Führungsgremium. Dieses beschloss noch im gleichen Jahr, einen Ausschuss zur Verbesserung der Umweltbedingungen einzurichten. Auf der Gründungssitzung dieses Ausschusses im Dezember 1969 betonte der persönliche Berater Nixons, der Demokrat Daniel P. Moynihan, dass die Dynamik und Richtung der technologischen Entwicklung die Menschheit zu „vernichten“ drohe. Das werde besonders deutlich in der Anreicherung der Atmosphäre durch CO₂ und dem damit verbundenen „Gewächshauseffekt“. Mit derartigen Prognosen stand die US-Regierung damals im Westen noch allein auf weiter Flur. In der Bundesrepublik urteilte die Arbeitsgruppe Raumordnung im Bundesgesundheitsministeriums (BMG) urteilte damals: „Die Arbeitsgruppe kam zu dem Ergebnis, dass aus fachlichen Gründen eine Notwendigkeit zur Erörterung der Wirkung des zunehmenden Gehalts der Luft an Kohlendioxyd auf das Klima nicht besteht.

Von der Eiszeitkatastrophe zum „Global Warming“

Im gleichen Jahr, 1969, wurde in den USA der German Marshallfund of US (GMF) gegründet. Er sollte sich der neuen NATO-Richtlinien annehmen. Als Arbeitsschwerpunkte wurden genannt „Umweltschutz, Transformation der Industriegesellschaft und Änderung der Konsumgewohnheiten”. Der GMF gründete und finanzierte unter anderem in Deutschland das Umweltinstitut in Freiburg. Im Führungsgremium des GMF saßen solche frühen „Links-Grünen“ wie David Rockefeller, Armand Hammer und John McCloy. Tatsächlich wurden von der Regierung Nixon daraufhin zahlreiche Forschungsprojekte zum Thema Treibhauseffekt eingeleitet. Doch die Öffentlichkeit nahm davon zunächst wenig Notiz – weil damals die Medien und ihre Lieblingswissenschaftler, aber auch die CIA, auf dem genau gegenteiligen Trip waren und lieber die Gefahr einer neuen Eiszeit an die Wand malten.

Auf diese Schwierigkeit reagierte dann der Club of Rome (COR) 1972 mit seiner Studie „Grenzen des Wachstums“. Was war das für ein „Club”? Im Juni 1965 hatte in David Rockefellers Villa Serbelloni in Bellagio am Comer See eine „Conference on Conditions of World Order“ stattgefunden. Veranstalter war ein „Congress of Cultural Leaders“. Einige sehr wohlhabende und einflussreiche Persönlichkeiten des Westens erörterten dort Bedingungen, unter denen sich eine einheitliche Weltregierung durchsetzen und einrichten lassen könnte (kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?). Drei Jahre später, im April 1968, trafen sich am gleichen Ort dann „international führende Persönlichkeiten” und gründeten den COR. Sein Schlüsselwerk „Grenzen des Wachstums“ rückte die Angst vor der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen in den Mittelpunkt der damaligen Umweltinitiativen und verband beides erstmals mit dem Problem der Überbevölkerung des Planeten (dieses hatte wohl als erster Möller van den Bruck in seinem Buch „Das Dritte Reich” von 1922 als das neue eigentliche Zukunftsproblem jenseits von Kapitalismus und Sozialismus angesprochen).

. Nach den Erörterungen und Modellierungen des Berichts würden die fossilen Energieträger beim damaligen Verbrauch nur noch 30 Jahre, also etwa bis 2003, ausgereicht haben.

Frühes Ziel: Desavouierung der Kernenergie

Das den „Grenzen des Wachstums“ zugrunde liegende Konzept bezieht sich – ohne das direkt anzusprechen – eigentlich nur auf die mangelnde Verfügbarkeit an Energie. Denn die genutzten und verbrauchten Rohstoffe verschwinden nicht von der Erde; sie gehen nur andere molekulare Bindungen ein. Diese werden für die weitere Nutzung unerreichbar, wenn sich die Schadstoffmoleküle aus Energiemangel nicht „recyceln“, das heißt wiederverwendbar machen lassen. Mit der Beherrschung der Kernenergie ließen sich alle Moleküle der Umwelt-Schadstoffe über den Plasma-Zustand in ihre Elemente zerlegen und diese wieder zu Wert- und Werkstoffen neu verbinden. Die Anti-Atomausrichtung der Umweltbewegung würde – für die meisten der Atomgegner sicherlich unbewusst – diese Möglichkeit verhindern. Den Mitgliedern des COR, zumindest ihren Beratern, sollte diese Möglichkeit jedoch bekannt gewesen sein. Für das Aspen Institute hatte der Mentor seines Gründers Anderson von Atlantic Richfield Oil, nämlich der erwähnte Robert Maynhard Hutchins, bereits 1948 (wie oben gezeigt) die Ausbremsung der Kernenergie gefordert, um die Ausbreitung von ungebührlicher „Freizeit“ oder „tödlicher Langeweile“ zu verhindern. Nun kam noch ein weiteres Motiv hinzu.

1971, noch ein Jahr vor der UN-Umweltkonferenz, hatte Slater – in enger Verbindung mit dem Aspen Institute, aber formal unabhängig davon – das International Institute of Environmental Affairs (IIEA, später International Institute of Environmental Development, IIED) als neues Führungszentrum der Umweltbewegung („Environmentalist Command Center”) gegründet. Es unterstand Jack Raymond von der „New York Times” als Direktor mit Thomas W. Wilson als Associate Director. Das IIEA wurde vor allem vom Rockefeller Brothers Fund, der Dunforth Foundation und der Conservation Foundation finanziert, erhielt aber auch massive Unterstützung von der Ford Foundation und sogar von der Weltbank. Mitglieder des Führungsstabs waren neben Anderson, Roy Jenkins von der British Labour Party und Maurice Strong auch der spätere Weltbank-Präsident McNamara. Letzterer war vor seinem Wechsel in die Politik 1961 übrigens 1960 der erste Präsident der Ford Motor Company geworden, der nicht aus der Familie Ford stammte.

Institutionalisierung auf UN-Ebene

Auf dem ersten „Erdgipfel“ der Vereinten Nationen 1972, die UN-Konferenz „Only One Earth”, kam das grundsätzliche Recycling von Schadstoffen mit Hilfe der Kernenergie natürlich nicht zur Sprache. Maurice Strong war zum Chef des Vorbereitungssekretariats dieser UN-Konferenz berufen worden und hatte Thomas W. Wilson vom Aspen Institute als seinen speziellen Assistenten zur Vorbereitung der Konferenz hinzugezogen. Strong war zuvor zufällig Administrator der Rockefeller-Stiftung gewesen (begonnen hatte er seine Karriere als Vertreter der Handelsmarke des US-amerikanischen Energiekonzerns Chevron Corporation); von der Rockefeller-Stiftung hatte er auch das vorbereitende Dokument für die „Only One Earth”-Konferenz erhalten. Das Dokument war von der britischen Ökonomin Barbara Ward und dem französisch-US-amerikanischen Mikrobiologen René Dubos ursprünglich für das Internationale Institute for Environmental Affairs verfasst worden. In ihm wird – ganz ähnlich wie in den „Grenzen des Wachstums” des COR – behauptet, dass die Energieressourcen des Planeten nicht ausreichen würden, um mit der wirtschaftlichen Entwicklung fortzufahren, weshalb daher Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Die Institutionalisierung der Umweltbewegung nahm Gestalt an. Im Anschluss an ihren ersten „Erdgipfel” gründeten die Vereinten Nationen die UN Environmental Programs. Das Projekt wurde wiederum dem Vorsitz von Maurice Strong unterstellt. Die UN sahen dafür unter anderem ein jährliches Budget von 30 Millionen Dollar zur Erstellung und Verbreitung von Materialen zum Umweltschutz vor. Der Kanadier Strong wurde später Vorstandsvorsitzender des staatlichen kanadischen Öl- und Gas-Konzerns Petro-Canada und auch Chef des Stromkonzerns Ontario Hydro. Zusammen mit dem saudischen Waffenhändler Adnan Kashoggi schuf er die American Water Development Incorporated und kaufte mit diesem Unternehmen das St.Louis-Tal, um die Wasserreserven des Colorado auszubeuten. „Maurice Strong is the world’s leading environmentalist“ lautet der erste Satz seiner Kurzbiographie.

Gezielte Medienlügen bereits vor 50 Jahren

1975 initiierte der Rockefeller Brothers Fund die „Environmental Agenda Task Force” mit der Instruktion, die Umweltbewegung möglichst unter einen Hut zu bringen und dazu einen „Consensus Report“ verfassen zu lassen. An der Task Force waren 13 der größten Umweltgruppen der USA beteiligt und 72 der bekanntesten Umweltaktivisten wurden als Berater hinzugezogen. 1977 veröffentlichte die Task Force ihre „Unfinished Agenda“ zur Durchsetzung der Null-Wachstums-Politik. Gleichzeitig und – in bester Übereinstimmung mit der Task Force – arbeitete das US Council on Foreign Relations an ihr „1980s Project” mit dem Ziel, das Weiße Haus und die US-Regierung mit der Politik der Umweltbewegung und Null-Wachstums-Politik der „Unfinished Agenda“ in Übereinstimmung zu bringen.

Nicht unerheblich ist in diesem Zusammenhang, dass Nixon, der 1969 die Umweltbewegung im Zusammenhang mit der gegen CO₂ gerichteten Klimabewegung selbst in Gang gesetzt hatte, im August 1971 gezwungen war, die bereits erwähnte Golddeckung des Dollars einseitig zu kündigen und den Dollar ausgerechnet an die Wertentwicklung des Ölpreises zu binden. Im Zuge des im Oktober 1973 ausbrechenden israelisch-arabischen Yom-Kippur-Krieg verkündeten die „Öl-Scheichs” als „Strafe” für den Westen – so vermeldeten es jedenfalls die westlichen Medien -, den Ölpreis drastisch anheben zu wollen. Gleichzeitig legten sie aber auch fest, dass Ölrechnungen in Zukunft nur noch in US-Dollar zu bezahlen seien. Beides war allerdings schon zuvor, im Mai 1973, beschlossen worden – und zwar nicht von den „Öl-Scheichs”, sondern von der Bilderberger Konferenz auf der kleinen Insel Saltsjöbaden der schwedischen Bankiers-Familie Wallenberg. Man hatte dort eine Ölpreissteigerung von rund 400 Prozent ins Auge gefasst; das Konzept hatte dort kein Geringerer als Henry Kissinger mit seinem Plan des „Petro-Dollar-Recyclings“ vorgeschlagen. Der Ursprung der „Ölkrise” lag nicht bei den „Öl-Scheichs“, sondern im Beschluss von 84 westlichen Spitzenkräften aus Finanzen und Politik auf ihrer geheimen Sitzung. Die tatsächliche Ölpreissteigerung erreichte dann 1974 allerdings nicht ganz die vorgesehenen 400 Prozent.

Eine unbewiesene Theorie wird zum Trend

Als in den folgenden Jahren immer neue Erdgas und Erdölfelder entdeckt wurden, sanken die Preise fossiler Energieträger wieder. Sie mussten nun durch vereinbarte Förderbeschränkungen – also Angebotsverknappung – der schon 1960 gegründeten und 1965 nach Wien verlegten OPEC hochgehalten werden. Deshalb – und im Sinne des „1980s Projects” des Council on Foreign Relations – griffen Politik und Medien zu Beginn der 1980er Jahre wieder auf die noch immer unbewiesene CO₂-Klimahypothese zurück. Damit verschwand die „drohende Eiszeit” schlagartig aus den Medien. Ein gutes Beispiel für den Umschwung lieferte dem deutschsprachigen Publikum Professor Heinz Haber, der damalige Herausgeber von „Bild der Wissenschaft”, in der Vorschau auf seine Sendung vom 6. Dezember 1979, die auf allen ARD-Sendern unter dem Titel „Eiskeller oder Treibhaus – Das Klima in der Zukunft unserer Erde” lief. Er sagte damals unter anderem: „So sind Klimatologen heute der einhelligen Meinung, dass der natürliche Rhythmus einer irdischen Klimaschwankung zum Kalten hin Anfang des nächsten Jahrhunderts überrollt werden wird durch eine von Menschen verursachte Erwärmung unseres Planeten. Für diese Gefahr gibt es ziemlich bestürzende Prognosen…

Vorbereitet hatte diese Wende bereits im Juni 1975 der Mitbegründer der Neuen Politischen Ökonomie und der Theorie des politischen Konjunkturzyklus, William D. Nordhaus, mit seinem warnenden Papier „Can we control carbon dioxide?” („Können wir CO₂ kontrollieren?”). Verfasst hatte er dieses für das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). 1979 legte Nordhaus dann eines der ersten Modelle der Integrierten Folgeabschätzung (IAM) zur ökonomischen Problemen des „Klimawandels” vor. In ihm behauptete er erstmals einen Zusammenhang zwischen Energieverbrauch, Emissionen und CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre. Im gleichen Jahr forderte die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) die Europäische Union auf, in die Klimaforschung einzusteigen. 1980 nahm sich dann auch die Deutsche Physikalische Gesellschaft erstmals des Klimathemas an.

And the story goes…

Den Durchbruch an die breite Öffentlichkeit schaffte schließlich der Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA, James E. Hansen, am 23. Juni 1988 mit seiner dramatisierenden Rede vor dem US-Senat, die an einem ungewöhnlich heißen Sommertag gehalten wurde (man maß in Washington fast 100 Grad Fahrenheit, 38,78 Grad Celsius!). Zu deren: Zwei Jahre zuvor war die Raumfähre Challenger explodiert und die US-Regierung hatte die sofortige Unterbrechung der Space-Shuttle-Flüge beschlossen; um dennoch ihren Haushalt zu retten, plante die NASA offenbar, die Satellitenüberwachung des Klimas zu übernehmen. Dem waren mehrere politische Entscheidungen vorausgegangen.

Hansens Rede lieferte den Auftakt für eine nun einsetzende konzertierte westliche Medienkampagne, die es schaffte, dass die – nach wie vor unbewiesene! – CO₂-Klimahypothese zur scheinbar allerseits anerkannten Selbstverständlichkeit gemacht wurde. Es folgten weitere UN-Treffen und andere politische Maßnahmen. Neue Organisationen und Kampagnen wurden gegründet, und die Medienberieselung erfolgte bald schon täglich. Immer mehr Unternehmen präsentierten sich öffentlich als „Klimaretter”, weil sie angeblich ihre CO₂-Freisetzung eingeschränkt hätten. Stichhaltige wissenschaftliche Belege für die CO₂-Klimahypothese wurden zu keiner Zeit vorgelegt. Die anerkannte „CO₂-Klimawissenschaft” beschränkte sich weitgehend auf die Anpassung ihrer Modelle an die tatsächlich gemessenen Temperaturentwicklungen. Die Drosselung der Energieversorgung senkte die Güterproduktion und hob die Preise an.

Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um einen gekürzten Auszug aus dem neuen Buch des Autors, „Wer hat ein Interesse an knapper Energie”, erschienen im Michael Imhof Verlag in diesem Monat. Darin wird nicht nur die wissenschaftliche Fragwürdigkeit der CO₂-Klimahypothese behandelt, sondern vor allem die damit und mit der Anti-Atom-Kampagne intendierte politische Absicht, letztlich eine durchaus mögliche, für die breite Bevölkerung entspanntere und freiheitliche Gesellschaftsordnung zu verhindern.